23. & 24.6.16: Stoderzinken bei hochsommerlichen Bedingungen
Do., 23.6.16: Sommerlicher Hochdruck bei Basis >4000m? Auf zum Stoder!
23.06.2016:
- Simon Oberrauner (255,7km FAI-Dreieck; Nova Triton 2, weiß-rot)
- Stanislav Mayer (221km FAI-Dreieck; Gin Boomerang 9, rot)
- Lex (230km FAI-Dreieck; Ozone Mantra M6, schwarz-orange)
Die weitesten Flüge vom 23.6. vom Stoder aus auf XContest
Die Story:
Eigentlich waren die Tage vom 23.-26. Juni ja für den Alpen Cup reserviert: sowohl arbeitsfrei genommen, als auch das Nenngeld bezahlt…alles bestens…
…sollte man meinen…
…denn was machst du, wenn die Prognosen
Richtig: Der Verbesserung meiner Stoder-Bestleistung eine Chance geben! 🙂
Somit bei der Liga abgesagt, die EUR 120 als „Windopfer“ betrachtet und in der XC-WhatApp-Gruppe nach Gleichgesinnten geforscht. Die waren auch schnell gefunden und so trafen wir uns um 7:30 Uhr bei der Stodermaut zur gemeinschaftlichen Auffahrt mit meinem Espace. Mit an Bord: Duplo und die 2 Simons von den Grazern und Hannes Eder von den Abtenauern.
Eine mehrköpfige Abordnung der „tschechischen Luftwaffe“ sollten wir noch am Gipfel treffen.
Weiter geht’s als Foto-Story per Klick auf die Panorama-Bilder unten, das die insgesamt 60 Bilder in 2 Teile aufsplittet. Speziell die Xtrabreit-Bilder hab ich mit einer Auflösung von 4000px hochgeladen -> reinzoomen lohnt sich *g*…
Lessons Learned:
- Vom Stoder bei Soaring-Bedingungen einfach abfliegen; weiter westlich wurde es besser
- Simon hat den Alpenhauptkamm gequert, was in anbetracht der optimalen Flug- und Jahres-zeit (16:15 an den längsten Tagen des Jahres!) locker drin gewesen wäre!
- Flexibel bleiben! Route im GPS ist NICHT verbindlich wie im Wettbewerb -> Kopf frei behalten für Opportunities! Ich war so auf Stanislav auf 2er-Teamflugmodus getrimmt, dass ich Simon am südl. WP nicht mal gesehen hab! Im Kopf abgestellt, als ich im Norden nicht über Unken hinweg flog – und auf Touri-Guide-Modus geswitcht – welch eine Fehleinschätzung!
- Im Rauriser Tal: Sofern am Eingang über Grat, dann bis in den Süden NUR DELFINIEREN – selbst gute Bärte nur mitnehmen!!! Simon hat uns dort leicht wieder eingeholt…
- wieder mal: NIE ZU KLEIN PLANEN – es wäre noch bis 20:30 Uhr gegangen -> den südl. WP so weit raussetzen, dass man um 20 Uhr am Stoder ist; Is ja auch meist Rückenwind am Retourschenkel!
- Im Oudie: MTA Schober deaktivieren; CTA Wien im Bereich vom Großglockner? Warnung schlug an…
- Im Gasteiner Tal: Zu fixiert auf den Gamskarkogel – auch weiter süd-östlich am Trhoneck/Kreuzkogel stehen super Bärte, die noch direkter zum Hundeck bei Hüttschlag führen
- Kopfkino: Alpenhauptkamm hat zu viel Symbolik, daher unterbewusst zu viel Respekt-> „AHK ist auch nur ein Grat!“
- Auch wenn es am Abend Ost-Talwind hat: Direkt beim Landen auf der Stoderwiese ist Bergwind – also RICHTUNG BERGAUF landen; Es gibt übrigens eine Windfahne südlich beim Bauern
24.6.16: Etwas feuchtere Luft und Basis nochmal 200m höher? Play it again, Sam!
24.06.2016:
- Matthias Podlipnik (223km FAI-Dreieck; Ozone Delta 2, weiß-grün-schwarz)
- Jo Kronberger (210km FAI-Dreieck; Nova Mentor 4, rot)
- Gerald Gold (179km FAI-Dreieck; Ozone LM5, weiß)
- Stanislav Mayer (204km Dreieck; Gin Boomerang 9, rot)
- Tom Franc (151km Dreieck; Gradient, weiß-orange)
- Mario Mayr (117km Dreieck; Nova Mentor 4, rot)
- Christian Grohs (80km freie Strecke; Ozone LM5, weiß)
- Lex (197km FAI-Dreieck; Ozone Mantra M6, schwarz-orange)
Die weitesten Flüge vom 24.6. vom Stoder aus auf XContest
Die Story:
Nach Landebier und Dämmerungsplausch bei der Stodermaut kam ich erst spät nach Hause – und noch später ins Bett, denn die Prognose für den Folgetag war abermals sehr gut, wobei ich bei alternden Hochs da immer etwas zögerlich mit der Vorfreude bin.
Simon nahm in Graz an einer Veranstaltung teil, aber die Gmundner mit Jo Kronberger und Mario Mayer waren top motiviert, es mit mir erneut vom Stoder aus zu versuchen. Wir ließen uns diesmal mehr Zeit. Auffahrt 8 Uhr sollte vollends reichen, da es sicher wieder dauern würde bis die Hochsommerluft zu brodeln beginnt.
Die Abenteuer des Vortags oben mit den Tschechen ausführlich nachbesprochen wurde ich schon etwas nervös, als an der Scheichenspitze das erste pulsierende Bummerl um 9:30 Uhr auszumachen war auf locker 3200m Höhe… Super, wir waren im richtigen Areal – und ich wieder mal nix hergerichtet…
Bis die Morgentoilette absolviert, die Banane verspeist, alle 4 Fluginstrumente adjustiert, das Urinal angelegt und das restliche Flug-Zeug startklar war, dauerte es doch wieder bis 10 Uhr. Das Bummerl am Scheichenspitz stand schon zuverlässig – nur am Stoder regte sich noch kaum ein Luftzug… „EGAL 10 Uhr – also raus, evtl. steht der Bart ja weiter vorne draußen…“
Ich haute mich als Erster raus – kurz danach hinter mir Mario Mayr, der ebenfalls zu großen Taten bereit war. Unserem Enthusiasmus zum Trotz zeigte uns der Stoder seine noch thermik-verschlafene Seite – kleinräumige, enge Böllerchen zogen hangnah hoch, bis sie wenige Meter danach durch die stabile Schichtung wieder zum Erliegen gebracht wurden. Es ging für Mario und mich um’s thermische Überleben. Also: gleich mal 5l Wasserballast abgelassen, Jacke und Helmvisier auf… „das wird jetzt dauern…“
Hier geht’s wieder als Foto-Karussel weiter zum resultierenden Stoder-196er FAI mit einem kleinen Abstecher auf die Alpensüdseite: 🙂
Danke noch an Mario für’s Runterfahren des Autos! Du hast Dir heute sowieso den Durchhalte-Pulitzerpreis verdient!!! 🙂
Der Alpencup ging entgegen aller Prognosen doch mit 4 von 4 geflogenen Tasks glorreich über die Bühne. Gratulation an Ferdi Vogel, der mit konstant guten Tasks (2 x dritter und 2 x sechster) verdient gewonnen hat!
Lessons Learned:
- Wenn Nullwind am Stoder und Scheichenspitz bummerlt schon a Zeiterl: zum Starten noch weiter Hoch gehen (wo Simon am Vortag gestartet ist) die 20m Meter mehr machen den Unterschied, ob man gleich in homogener vereinigte Aufwinde einsteigen kann, oder sich erst mühsam durch die unorganisierteren Einzelschläuche quälen muss…
- Wenn keine Ost-Komponente im Wind, zieht auch mitten vor dem Startplatz der Bart gut durch
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