16.06.21: 299km FAI-Dreieck vom Stoderzinken
Seit März ’21 war ich geschlagene 1 Mal in der Luft. EIN Mal. Es gab schon Saisonen, da hatte ich alle XContest-relevanten Flüge bereits bis Mitte Juni in der Tasche. Eine wirklich karge Ausbeute in 2021 bislang geprägt von spätem April-Schnee und Dauerschlechtwetterphasen an der Nord- und auch Südseite der Ostalpen. Auch was andere bislang in den Himmel zaubern konnten war teils hart erarbeitet, kam aber auch grad nur so über die 200km Marke – das Wetter gab einfach nicht mehr her…
Für die 3. Juni-Woche aber nun endlich Besserung in Sicht. Hatte der Dienstag noch zu viel NW-Wind im Gepäck, könnte für Mittwoch endlich mal ein gutes Streckenflugtagerl winken.
Die Fliegergemeinde noch über die Möglichkeit der guten Streckentage für Mi., 16.6. und evtl. auch Do informiert und Auffahrten organisiert. Jawohl! „Endlich wieder Stoder-Tagerl“
Was mich angeht war klar, dass mein Übungsstand kein guter ist. So hab ich meinen Streckenflug-Ziehvater Jörg Lasser motivieren könne, mich nach getaner Arbeit auf den Hauser Kaibling zu begleiten um sich dort wieder ans Gerät zu gewöhnen: Dasselbe Gurtzeug in neu (Woody Valley XRated 7) lag schon seit Wochen daheim und wollte eingestellt und die Fliegerseele samt Motorik entrostet werden. Einen CCC-Schirm gut zu pilotieren braucht selbst nach all den Jahren in Minimum an Praxis…
Und wie wichtig diese 2 Stunden Nachmittagsflug doch waren. Ich merke, jedes Mal nach langen Abstinenzphasen, wie ich zu Beginn jedes Fluges mit deutlicher Anspannung und „gefasst sein auf Übles“ im Gurtzeug kauere und mehr mit Krampf und viel Blick nach oben durch die Luft pflüge. Nach so ca. 1h ist das Vertrauen in die Hardware und die eigenen Fähigkeiten jedoch wieder gut da und ich kann entspannt und mit Gasstellung nach Bedarf durch die Lüfte pflügen.
Speziell am Stoder ist es ja bei Frühstarts enorm wichtig, gleich 100% da zu sein. Die ersten 100 Höhenmeter sind schnell verspielt und eine Baustelle bereits zu Beginn des Tages drückt bekanntermaßen sowohl auf die Stimmung, als auch auf den Schnitt… 😁
Schirm 2021 ein Niviuk?
Wie’s dazu kommt, dass ich heuer auf einem 3 Jahre alten Niviuk Evox unterwegs bin? Als bekennender 2-Leiner Flieger hatte ich bis zuletzt auf den für 2021 angekündigten Nachfolger meines geliebten Ozone Zeno gewartet. Nach Gespräch mit Ozone-Importeur Konny Konrad hatte dieser ernüchternd gemeint „Zur besten Zeit des Jahres wird der Schirm wohl nicht über deinem Kopf sein“. Na bumm. Was tun: Mein Enzo hat bereits 420 Flugstunden runter und fühlte sich schon etwas wie ein alter Lappen an. Die Lieferzeit für einen neuen Enzo 3 war über 2 Monate. Tuchknappheit machte überhaupt der gesamten Branche stark zu schaffen. Also welche Alternativen gibt’s? Durch Zufall erfuhr ich von Somi, dass mein eigener Vereinskamerad Bodo Genz seinen alten Evox 24 verkauft. Er hatte sich das Streckung-8-Gerät X-One aus dem Hause Niviuk gegönnt… – einen solchen hätte ich auch neu kaufen können. War und ist aber keine Option für mich mit meinen 10 Streckenflügen im Jahr…
Luki Zangl- Jagiello hat gemeint, dass der Evox auch etwas leichter zu fliegen wäre, als der Enzo. Somit war die Entscheidung schnell getroffen:
- Ähnlicher Anspruch
- ähnliche Performance/Speed
- Die Größe 24 vom Gewichtsbereich am oberen Limit, aber OK
- guter Zustand & Preis
- und vor allem: er war sofort verfügbar!
So wurden uns Bodo und sich schnell handelseinig und für 2021 trägt mich ein weißer Niviuk Evox mit Helvetia-Logo durch die Lüfte… – bislang ein super Gefühl mit schönem Thermik-Biss! 😁
Die Flüge von 43 Piloten vom Mi., dem 16.6.21 zum Nachfliegen im virtuellen Ayvri-Relief, diesmal zusammengestellt von Patrick Robier:
Foto-Story:
Bereits als wir oben ankamen, war von der Nordlage des Vortags nichts mehr zu spüren und eine konstante SO-Brise stellte sich von Beginn an ein. Heli Schrempf hatte große Pläne für diesen fast schon längsten Tag des Jahres und hat die Anreise zur PreAlpi-Bewerb extra verschoben, um „was Großes“ vom Stoder aus einzureichen. Als bekannter Frühstarter machte er sich bereits für 9:15 Uhr startklar. Davor ging sich noch schnell das traditionelle Stodermania-Foto aus:
Heli eröffnete den Startreigen und konnte in der SO-Rinne bereits etwas überhöhen. 15 Minuten später war ich startklar, konnte mit den Transalpinen Vereinskollegen den Start etwas überhöhen und den Wendepunkt Richtung Tal rausziehen. Beim Zurückfliegen einen etwas tiefen Einstieg erwischt und etwas gebastelt. Um 9:50 Uhr ließ ich das Startplatz-Areal dann endgültig hinter mir zurück. Ausgangslage: ca. 15 Minuten hinter Heli, Bodo und Co. zurück
LESSONS LEARNED:
Wetter:
- Gar nicht so speziell vorhergesagt: Blau, warm, labil im Süden – war aber TOP!
- Starke Umkehrthermik im gesamten Ennstal ab 20 Uhr. Je später desto stärker. Evtl. verstärkt auch wg. gemähten Feldern.
- Im Himmel nach Wolkenfetzen suchen, wenn diese nicht endgültig zerfallen: dort ist Umkehrthermik!!
Taktik:
- Wieder mal: VOR dem Rossbrand den vorgelagerten Berg auskurbeln!! Wieder rechts liegen gelassen und prompt eine Baustelle ausgefasst.
- Südl. Wende / Alpenhauptkamm: Selbst wenn zu meiner Zeit der Süden abgeschattet war. 30 Min später gab’s schon wieder Sonnenlücken.
- Bei Mallnitz war das perfekte Bummerl, zwar mit tieferer Basis, aber weiter östlich standen auch noch super Hämmer, die alle irgendwo das zurückspringen erlaubt hätten (siehe Much und Timon…)
- Ab der Tauern-Autobahn ist 3810m Luftraum
- letzte Wende: Wenn man soo starke Umkehrthermik findet – voll aufdrehen und ggf. sogar zum östl. Wendepunkt nochmals zurückfliegen – egal, auch wenn es schon 20 Uhr ist.
- ECET ist Mitte Juni gegen 21:40 Uhr
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Hy Lex !
Danke für die tolle Aufarbeitung und den Ayvri Track.
Der wird mir als Lehrbua weiterhelfen auf meinen kleinen Zielen auf da Stoderautobahn.
Ich hoffe du fliegst weiter als bis zum 300.00 und hörst danach net auf, hihi.
Danke fürs Taxi organisieren.
Bis Bald am Stoder.