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02.05.06: Südkalifornien – vom legendären Gliderport in Torrey Pines nach Lake Elsinore

02.05.06: Südkalifornien - vom legendären Gliderport in Torrey Pines nach Lake Elsinore

Und ja, ich geb’s zu: ICH GING FREMD – ich probierte mal Fallschirmspringen als Starkwindalternative statt dem gewohnten Parawaiting. Ergebnis: Wie mit so vielen OneNightStands: „War cool, aber 1 x reicht…“

Warum, wie?so! und den Reisebericht zu den weiteren Eindrücken und Erlebnissen neben dem Paragleiten findet ihr im Reise-Bericht…

 

Details

Torrey Pines

  • Land Region:  USA, Südkalifornien, San Diego
  • Startplatzhöhe: 110m üdM

Infos unter:

Lake Elsinore

  • Land Region:  USA, Südkalifornien
  • Startplatzhöhe: 808m
  • Höhendifferenz: 390m

Infos unter:

Die Story:

Torrey Pines, San Diego – Soaren bis der Arzt kommt (05.02.2006):

Top vorbereitet mit nem selbst generierten Flugführer von paragliding365.com ging’s nach der Ankunft in San Diego noch vor der Hotelsuche gleich mal zum Soaring TakeOff von Torrey Pines. Die Bilder Online von diesem Sport machten mir den Mund schon ziemlich wässrig und waren mit Ausschlag gebend für den Entscheid nach Südkalifornien zu fliegen zum Fliegen – speziell zu dieser Jahreszeit!

In der dunstigen Meeresluft konnte ich insgesamt 2 Flüge machen, von denen nur einer die Bezeichnung Flug wirklich verdiente. Da aufgrund der Grosswetterlage generell Santa Anna Wind (ein ablandiger NordOst) herrschte, konnte sich der thermische Tagesgang bei der Dunstdecke nicht so wirklich entfalten. So soarte ich mit ca. 10 anderen Fluggeilisten eine gute halbe Stunde im laminaren Schwachwind.

4 Monate nach meinem letzten Flug hatte ich mir einen sanften Start in die 3. Dimension zwar gewünscht – aber a bisserl mehr hätt’s wirklich sein dürfen…

Die Woche davor wär’s exzellent den ganzen Tag gegangen – jeden Tag. Aber des kennen wir eh schon: -> Soaring-DejaVu mit Bäck an der Düne von Pilat *g*: Vorher super, nachher super – nur während der eigenen Präsenz nimmt sich die Windfee ne Auszeit.

Nichtsdestotrotz war der Flug über die Küstenanwesen der Schönen und Reichen sehr nett, zauberte ein breites Grinsen in mein Gesicht und goss ersten Balsam auf meine verdorrte Fliegerseele.

Am Abend hatte ich die flugtechnische Wiederauferstehung dann ausgiebig im Nachtleben San Diegos gefeiert – schliesslich war dazu noch Superbowl-Wochenende!


Fazit: Ein toller Spot mit top Infrastruktur und riesen Flugschule. Interessant sind auch die Flugregeln, die einen reibungslosen Ablauf unter allen Fliegern sichern sollen. Highlight: Als eine Art „Air-Schiri“ ist man mit Pfeiferl zwischen den Lippen unterwegs um fremdes Modellflieger-Gesocks beim Starten und Landen von sich fern zuhalten.

Lake Elsinore – 09.02.2006 – TAG 7:

Details:

Den ersten kleinen Gleiter-Appetithappen verschlungen, ging’s 2 Tage später auf nach Lake Elsinore, wo die Flieger-Recken des E-Teams ihre Wurzeln hatten.

Eine Bande rund um Rad Dan, die sich in den 70ern mit Drachen bereits von diesem Berg stürzte und heute eines der bekanntesten Acro-Teams der USA ist. „Rad“ ist die Abkürzung für Radioactive – seit dem er in einen Unfall beim Verliefern von Brennstäben verwickelt war, ohne Folgeschäden; sagt er zumindest 😉 *sogeilamerikanisch*

Hier der weitläufige Landeplatz an der Südseite des Lake Elsinore. Und so schaut’s von richtig weit oben aus: google

Zu Hause auf Dans Anwesen – Ein Trailor Park mit perfekter Startmöglichkeit Richtung NO. Aufstehen, starten, fliegen, einladen, essen, schlafen – HERRLICH!Für Langsamflieger war an diesem Tag die Brise deutlich zu steif – nicht jedoch für Dan und…
…Mark, die das gute alte Alu aus der Garage holten und sich in die Lüfte schwangen.

Am späteren Nachmittag liess dann der Wind ziemlich rasch nach und ich konnte die Zellen meines Zoomerls wieder mit Frischluft füllen…

Diesmal wählte ich den Startplatz, der etwas weiter südöstlich gelegen war. Etwa eine Meile vom E-Startplatz entfernt.

Das Panorama am Lake Elsinore ist wirklich wunderbar. Besonders, wenn man es schon von noch weiter oben geniessen durfte – siehe Fallschirmsprung. Diesmal bloss mit VIEEL mehr zeit zum Bestaunen.

Lake Elsinore – 10.02.2006 – TAG 8:

Dieser Tag sollte der erste längere Flug werden. Der Wind blies am späteren Nachmittag wieder schön von Nordost.

Der konstante Starkwind erforderte schon etwas Groundhandling-Erfahrung, aber die meisten Locals sind diese Bedingungen bereits gewohnt und sicher im Umgang mit diesen.

Aufgezogen, ausgedreht und…

…ab geht’s ins Azurblaue.

Während des knapp einstündigen Flugs konnte ich vorwiegend aufgrund von Hangwind Höhe machen – die Inversionsbedingte warme Höhenluft war einfach zu dick, um von einzelnen Thermikblasen durchbrochen zu werden.

So graste ich gemütlich ca. 50 m über Grat die halbe Bergflanke ab, bis der schwächer werdende Hangwind mich langsam aber sicher Richtung Erdboden setzte.

War ein optimaler Flug, um die alten Turnübungen wieder etwas aufzufrischen. Beruhigend zu wissen: es geht jo eh no!

 

Lake Elsinore – 11.02.2006 – TAG 8:

Samstag musste es werden, bis das erste Mal wirklich optimale Bedingungen herrschten: Wie immer über Mittag starker Nordost-Wind.

Diejenigen, die’s vorher versuchten, mussten meist ihrem niedrigen Skill-Level und den durchziehenden Böen Tribut zollen:

Die unterschiedlichen Fähigkeiten beim Starkwind-Start liessen einige Leckerbissen für die Zaungäste entstehen, die wieder viel Amusement für’s 2006er Video bringen werden!

Niemals werd ich vergessen, wie der Exil-Russe nach mehrmaligem Abraten es dennoch in einer Schneise probierte, vom Schirm über die Strasse gezogen wurde und schliesslich beim Versuch ihn doch noch zu bändigen ins Lee hinterherhechtete *LOL* – ging aber alles glipflich aus!

In meiner Einschätzung der Bedingungen bestärkt, tat ich mir diese Materialschlacht nicht an und wartete somit bis ca. 14:00 Uhr. Ich startete bei netten 25 km/h ins Bodenlose.

Diesmal konnte ich die Gräte noch weiter als am Vortag abfliegen und einzelne Thermiken bis in eine Höhe von rund 1200m nutzen – siehe Flugbuch…

Kollege Greifvogel (links unten) schwang sich gleich mehrmals zu mir auf, um mir nicht die Thermik zu zeigen – nein, sondern vor allem den schönsten Schirm unter kalifornischer Sonne zu bewundern *g*

FANTASTISCH! Natur pur!

Bestes Erlebnis dabei war der knapp halbstündige Ritt auf der berüchtigten Elsinore-Konvergenz, die mich bis über die Mitte des Sees hinaustrug – stets mit leichtem Steigen! Unfassbar – zuletzt erlebt im Montafon vor eineinhalb Jahren…

So ging’s dann insgesamt knapp 2 Stunden – bis der Startberg seine langen Schatten auf den Landeplatz warf.

Ich hatte an diesem Tag das meiste Glück und schwebte bei weitem als Letzter am Landeplatz ein, was mir einiges an Respektsbekundigungen einbrachte. Die Jungs dort kennen jetzt zumindest Österreich auf der Landkarte.

Beim After-Talk am Landeplatz mit Miller Highlife und feurigen Tacos haben die Jungs dann noch einige ihrer Geschichten aufgewärmt.

Für den Abend war dann noch ein Vollmondflug geplant. Ich war jedoch skeptisch, ob’s bis zum Landeplatz gegen den Wind reichen würde. Bei solchen Wagnissen gehe ich stets sicher, dass nur 1 Unbekannte übrig bleibt! Finster, Gegenwind und das Gelände nicht kennen waren da gleich 2 zuviel.

Dass die Locals dann auch am Boden blieben, bestätigte meine Einschätzung.

Dieser Abend war dann auch Grund, warum ich mir dann online ein neues Leiberl orderte. Ab sofort ziert ein Shirt mit dem Schriftzug

Looks good! – You go first!

meine Fliegerbrust. 😉

 

Lake Elsinore – 12.02.2006 – TAG 9:

Am Sonntag nach Party-Hangover ging wieder nur was für die Kollegen von der Metaller-Zunft. Zuviel Wind liess auch an diesem Tag die Baggy Pants zu Leggins werden.


Fazit: Definitiv mehr als nur Ausweich-Spot, falls bei Santa Anna-Bedingungen sonst nirgendwo was geht. Auf Paragliding365.com findet man auch im näheren Umfeld massig Flugberge, die speziell ab Mitte März ideale Thermik-Flugbedingungen bringen sollen.

Und wenn’s wirklich mal nicht zum Fliegen geht…

…HEY, MAN IST SCHLIESSLICH IN SÜDKALIFORNIEN!

Hast Du bis hier hin durchgehalten? Dann würde sich mein Gästebuch extreeem über eine kleine Wortspende freuen! *ggg*

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